Ein interessantes Konzept verfolgt die in diesem
Artikel in der ZEIT beschriebene, neu gegründete englische Schule, die als vielversprechender Anfang
gesehen werden kann, das englische Schulsystem zu reformieren.


", dass es keine Tradition gibt, deshalb formen die Menschen sich und ihre Umgebung jeden Tag neu.“Ich bin mir nicht sicher, ob diese Behauptung in der Form richtig ist.
„Für mich ist dieses Treffen nichts weiter als eine weitere Narrenveranstaltung wie etwa Fastnacht, Homosexuellendemos, Halloweentreiben und so weiter. Veranstaltungen dieser Güte nehmen rapide zu. Denen fehlt's an Arbeit, vermute ich, oder haben Sie schon mal jemanden mit einer solchen Frisur an einer Arbeitsstelle arbeiten gesehen?“Im Gegensatz zu manch anderen Lesern, die sich gleich verbal auf den werten Herrn stürzten, lass ich seine Meinung einmal unkommentiert stehen. Schließlich soll jeder das Recht haben, sich lächerlich zu machen.
„Einige wollen von den Dozenten gern geduzt werden, aber Siezen natürlich ihren „Lehrer“.“Wie bitte? Ich dachte bisher die gerade erst die Schule verlassenden Menschen wollen endlich erwachsen sein und auch so behandelt werden? Doch anscheinend siegt die Bequemlichkeit, das aus der Schulzeit bekannte Geduztwerden, über den Anspruch als Erwachsener ernst genommen zu werden. Dies komm mir allerdings wie ein Spiegel der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung vor, IKEA ist überall. Jetzt klinge ich gar für meine Ohren sehr spießig, oder ist das eine verzerrte Wahrnehmung? Doch der Peinlichkeiten nicht genug:
„Die Mails beginnen mit der Anrede „Sehr geehrter Herr Dr.“ und schließen mit „Lieben Gruß, Anja“.“Da sitzt man 5 Minuten da und grübelt über die richtige Grußformel an seinen Dozenten, dabei könnte die Welt so einfach sein. „LG“ ist ein Massenphänomen, das sich unaufhaltbar ausbreitet wie jüngst die Horrormeldungen über EHEC in Hamburg. Ich habe diese Art Grußformel selbst auch schon in Mails von Schülern, aber auch von einem Seminarleiter bekommen. Also wer passt sich hier eigentlich wem an? Auch eine weitere Klage ist nicht neu:
“Anpassung steht hoch im Kurs, aber die Aufforderung, selbständig zu arbeiten, erzeugt oft unverhältnismäßige Ängste. In der Evaluation werden Dozenten nicht selten dafür bestraft, weil sie Studierende dazu zwingen, selbst ein Thema für die Hausarbeit zu wählen und sich selbst die Literatur zu suchen. Selbstorganisationszumutungen werden als Selbstorganisationsüberforderung erlebt, weil die Schülerrolle sehr viel passiver definiert ist als die eines Studenten. Dozenten behandeln (spätestens) in den Masterstudiengängen die Studierenden aber erst einmal als Erwachsene, oft zum Leidwesen ihrer „Schüler“.“In gewisser Weise sehe ich hier einen Widerspruch zwischen den neu formulierten (kompetenzorientierten!) schulischen Anforderungen und den Entwicklungen an der Uni. Theoretisch sollen die Schüler gerade in der Studienstufe, wie sie hier heißt, auf das selbstständige Arbeiten vorbereitet werden, praktisch kommt das Ganze jedoch zu oft zu kurz, wie ich des Öfteren bei „meinen“ 12ern im letzten Schuljahr erleben durfte. Wenn selbst in der mündlichen Abiturprüfung noch ein fehlerhaftes Quellenverzeichnis vorgelegt wird, sind die einfachsten Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens, wie sie wohl in dem eigens geschaffenen „Seminar“ der Profiloberstufe gelehrt werden sollen, noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen Nur: kann man hierfür wirklich allein die Schüler verantwortlich machen? Wohl kaum. Hier müssen sich auch die Lehrer selbstkritisch an die eigene Nase fassen, schließlich sollen Abiturienten besser auf das Studium vorbereitet werden, wie es immer wieder als Anforderung an die Schulen herangetragen wird. Was meiner Meinung nach ein wenig zu kurz kommt, ist die studentische Anpassung an das von der Uni entworfene modularisierte Studium. Berufserfahrung vor dem Studium zu verlangen, wie es im Artikel getan wird, ist sicherlich kein Allheilmittel, manchmal kann ein Mensch auch nur selbstständig werden, wenn es von ihm überhaupt verlangt wird, was stellenweise in der Uni immer weniger der Fall ist. Bachelorstudenten wurden bei uns schon früh darauf abgerichtet, in einem Seminar zunächst nach den erreichbaren Credits und den Anforderungen dafür zu fragen und sich genau danach zu richten, was in seitenlangen Verordnungen steht. Das ist jemandem, der möglichst erfolgreich ein Studium absolvieren will, wohl kaum zu verübeln. An einer Stell möchte ich dem Autor widersprechen: Schwänzen ist für mich keine schulische Verhaltensweise, sondern auch ein Ausdruck persönlicher Freiheit, um mal pathetisch zu werden: Wer fehlt, muss eben das Verpasste nachholen, Punkt. Studenten sollte es möglich sein, dies selbst zu entscheiden, die Schulpflicht ist dann vorbei.
Die Übernachtung in Be'er Sheva ließ uns diese Stadt im Negev nicht gerade als Wüstenstadt erscheinen, nach Berichten unseres dortigen Gastgebers sind dort aber jetzt wieder 36°. Während des ganzen Trips hörten wir immer wieder die Versicherung, wir hätten die einzigen kühlen Tage des Jahres abbekommen. Na gut, glauben wir das mal - allen künftigen Israelreisenden möchte ich aber raten, den Winter des Landes ernst zu nehmen. Den nächsten Shabbat haben wir jedenfalls - unter anderem mit einer informativen Führung durch die Bauhausstadt - in Tel Aviv verbracht, bevor wir nach Haifa weiterreisen konnten. Unsere dortigen Hosts wohnten in einem netten drusischen Dorf (Osfyia) am Stadtrand, von dessen Bergen man eine tolle Aussicht hatte. Sowieso hat Haifa und dessen Lage mir sehr gut gefallen, nicht nur, dass es in einer Bucht am Mittelmeer liegt - also einen Strand hat - sondern auch der Ausblick von den steilen Hängen ist toll. Gut, das Wandern durch die Stadt wird häufig durch steile Anstiege erschwert, aber was soll's. Für den ganz großen Aufstieg gibt es die einzige U-Bahn Israels. Sie hat zwar nur 6 Stationen, aber die Fahrt in ihr ist doch recht ungewöhnlich, wenn man "normale" U-Bahnen gewohnt ist.
Die 8 Seligpreisungen (aus der Bergpredigt) sind dort in einem Garten verteilt auf Steintafeln angebracht - natürlich auf Latein. Ha, wir lachen den Unwissenden ins Gesicht! Aber auch die Kirche gefiel mir ziemlich gut. An diesem Moment musste ich mich tatsächlich ein wenig über die Touristen aus den Reisebussen wundern, wenn nicht gar empören. Sicher ist es sehr komfortabel, in einem Land ohne zuverlässigen ÖPNV immer ein Vehikel zur Verfügung stehen zu haben, aber wie kann man in 5 Minuten - wenn nicht gar weniger - in eine Kirche reinstürmen, eine Runde drehen und wieder herausrennen?
Gedränge an der Klagemauer (engl. Western Wall) war eigentlich nur in der Frauenecke (rechts) zu beobachten, die ungerechterweise sehr viel kleiner als die der
Aber zurück zum Tempelberg, ich will mich schließlich auf das Wichtigste beschränken. Es empfiehlt sich wirklich, möglichst früh vor dem Eingang zu stehen, 20 Minuten vor Einlass hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Die Fläche auf dem Berg selbst ist ziemlich groß und beeindruckend. Während die Al-Aqsa Moschee eher farblos wirkt, ist der Felsendom, der mit seiner goldenen Kuppel die Altstadt überragt ein echtes Schmuckstück. Nach einer Stunde mussten wir aber leider das Gelände schon wieder verlassen.
Am Abend stand dann auch mal das "neue" Jerusalem auf dem Plan, allerdings finde ich es in den Gassen der Altstadt doch gemütlicher - so ein richtiges Großstadtflair konnte mir auch die Neustadt von Jerusalem nicht vermitteln. Der dritte Tag war nass und kalt, sogar Schnee war angekündigt worden. Gut, dass für diesen Tag sowieso ein Museumsbesuch vorgesehen war, nämlich in Yad Vashem. Zu dieser Holocaustgedenkstätte muss man nicht viel Worte verlieren - der eindrucksvollste Gedenkort war auf jeden Fall der für die ermordeten Kinder und auch das neu errichtete Museum ist einen Besuch wert.
Die Schokolade bei Swiss Air ist übrigens nur zu empfehlen...![]() |
Abends stand das erste Couchsurfingerlebnis in diesem Land auf dem Plan, was das noch viel größere Erlebnis voraussetzte, einen Bus aufzutreiben, herauszufinden, wo dieser fuhr und dann noch in Erfahrung zu bringen, wohin es überhaupt wann gehen sollte. Richtig, in weiten Teilen Israels scheint man auch ohne Buspläne und Haltestellenaushänge glücklich zu sein - ein wahrhaft merkwürdiges Erlebnis für die verwöhnten Deutschen. Und ein Gewinn für Taxifahrer.Erst kürzlich hatte der türkische Ministerpräsident Erdogan ihnen mit der erneuten Deportation gedroht, wenn die Diaspora weiterhin auf eine internationale Anerkennung des Völkermords von 1915 drängen sollte.
Wird es in Worms vor Ort eine ANTIFA-DEMO geben, um diese antisemitische Gewalttat zu skandalisieren?