Mittwoch, 31. März 2010

Vom Schlauch zum Sack

Shoppingtouren mit Menschenbeobachtungen zu verknüpfen ist immer wieder anregend für Gedanken über Mode. Nicht Mode in dem Sinne, was gerade "in" ist und was nicht, sondern als das, was Menschen tragen. Da zeigen sich allerdings schreckliche Überschneidungen. Wieso muss der Großteil der Menschen jedem Modetrend folgen? Letztes Jahr wurden wir mit Leggins und knallengen Hosen beglückt, die ich noch nicht einmal über meine ziemlich großen Füße ziehen kann. Unglücklicherweise hielt und hält das Scharen von Mädchen nicht davon ab, sich in eine Pelle zu zwängen, die fast jedem eine sehr unvorteilhafte Figur beschert. Gestern musste ich feststellen, dass viele auch das Prinzip der Leggins nicht verstanden haben, die entweder mit einem Kleid oder einem langen T-Shirt kombiniert werden. Das kann durchaus stilvoll sein, aber nur bei Wenigen. ist es das auch Wenn allerdings das Shirt nicht bis über den Hintern reicht, sieht es einfach nicht mehr ästhetisch aus. Da kann man auch in Unterwäsche über die Straße rennen. Dieses Jahr, in dem die Mode der Neunziger wiederzukommen scheint, werden uns als Alternative Hosen angeboten, deren Hinterteil in den Knien hängt. Ganz ehrlich, wieso sollte jemand aussehen wollen, als hätte er sich in die Hosen gemacht? Dazu gibt es T-Shirts und Blusen, in denen Frauen aussehen wie Kästen, bei denen ein Unterschied zwischen Bauch- und Brustumfang nicht zu erkennen ist. Ich weiß, es ist nicht leicht, wirklich die Klamotten zu finden, in denen man sich wohl fühlt und die man schön findet, aber wieso lässt man sich dabei so leicht von Trends des eigenen Geschmacks berauben? Ist der Mensch so orientierungslos, dass er immer Anleitungen braucht, selbst wenn es um eine persönliche Sache wie die Kleidung geht? Sicher, der Modemarkt lebt von Trends und mir liegt es fern, einen Industriezweig pauschal zu verurteilen und per se als als Marionettenspieler zu betrachten, aber lebt Mode nicht auch von frischen Ideen? Wie sollen die entstehen, wenn sich alle gleich kleiden? Ich weiß, ich bin ein Lästermaul und habe nicht das Recht irgendjemand die Kleidnung vorzuschreiben. Manchmal jedoch würde ich einigen Modeopfern zurufen, sie sollen sich doch mal im Spiegel betrachten und sagen, ob sie sich wirklich so anziehen, weil ihnen der Stil gefällt oder weil sie es so bei anderen gesehen haben. Keiner kleidet sich total von irgendwo Gesehenem unabhängig, aber muss es immer der gerade neueste Schrei sein? Bevor man also zu Leggins und Ballerinas greift, sollte man schnell an den Kunstunterricht und die Farbenlehre denken - knallrote Beine und hellbraune Füße harmonisieren überhaupt nicht. 

Nachdem ich also mein neuestes Pamphlet gegen Modetrends und unvorteilhafte zurechtgedrückte und verschachtelte Menschen losgeworden bin, erheben wir das Glas auf eine Traditionsmarke, die dieses Jahr ihren 50-jährigen Geburtstag feiert: der 1460-Stiefel von Dr. Martens (http://50.drmartens.com/). Dieser Schuh ist einfach zeitlos, die Marke selbst hat sich in den letzten Jahren stark verändert, weil die neuen Jgendsubkulturen nicht mehr auf sie stehen. Feiern wir den Klassiker, ich selbst werde mir wohl dieses Jahr auch ein Paar neue Schätzchen besorgen. Hier ist das Geburtstagskind im Schottenoutfit (Quelle: http://50.drmartens.com/products):



Walk in silence

Als ich den Inhalt meines alten Blogs kopiert und durchgesehen habe, sind mir einige Schätzchen aufgefallen. Anfang letzten Jahres habe ich zwei Videos aus der Produktion von mir und meiner Freundin (auch bekannt als die hochberühmte Muster-KZ-Produktion) beworben, das dritte Video war wegen des Urheberrechts noch gesperrt. Inzwischen scheint es Einigungen bei youtube zu geben und ich möchte auch das dritte Video mal zeigen:

Dienstag, 30. März 2010

Merkwürdigkeiten

In den letzten Tagen habe ich zwei Dinge gesehen, die so merkwürdig waren, dass ich sie gleich fotographieren musste.
Am Donnerstagabend saß ich in der Albertina, der Leipziger Uni-Bibliothek und musste feststellen, dass mein Fenster vergittert ist. Das verwirrt mich schon sehr. Sollen Bücherdiebe am Eindringen gehindert werden? Oder sprangen vorher Studenten mit geklauten Büchern aus dem Fenster?
Der Anblick, der sich mir bot, war aber interessant:

Die Qualität ist nicht die beste, da das Fenster sehr spiegelte.

Heute habe ich den Kindergarten auf dem Dach gesehen, von dem ich zwar schon gehört habe, mir den Spielplatz und die Wiese aber nicht wirklich vorstellen konnte. Von der Medienetage kann man ihn aber gut sehen. Ich bin nicht sicher, wie ich das Konzept finden soll. Der Platz ist zwar recht weiträumig, aber ich hätte trotzdem Angst vor Unfällen. Und wie oft fliegen Sachen über den Zaun? Er ist als eine Art Betriebskindergarten angelegt, was ja zu begrüßen ist. Aber ob die Umgebung hoch auf dem Dach so schön ist, umgeben von Beton? Andererseits ist dies vermutlich bei vielen Kindergärten in der Stadt so, ich selbst bin da von meiner Landidylle wohl vorgeprägt. Aber selbst der Kindergarten in Weißwasser, was ja mal so groß wie eine Stadt war, hatte ein riesiges Grundstück, sodass man von der Stadt nicht viel mitbekommen war. Vielleicht wird das auch von einem Kind gar nicht wahrgenommen. So sieht man ihn  von der Medienetage aus:

Christina Capella hat abgegeben

Da wollte ich gestern elegant und in humanistischer Manier meinen Namen latinisieren (das -balg lasse ich weg) und ernte überall nur lautes Gelächter. Ja, ein wenig klingt es wie ein Pornodaratellerinnenname. Es könnte aber auch eine Stripperin sein. Mein Name ist eben für klugscheißerische Spielereien  nicht geeignet.

Endlich habe ich meine Arbeit über Petrus Mosellanus abgegeben, es war auch ein ziemliches Stück Arbeit. Ich kann meinen Korrektoren gar nicht genug danken. Vor allem weil sie verschiedene Dinge fanden, die verbesserungswürdig warden. Ich sage nur: zuviele Parataxen :)
Sollte sich jemand für einen Humanisten von der Mosellanus, der das Geistesleben vor allem Leipzigs Anfang des 16. Jahrhunderts bereichert hat, interessieren, ich habe eine Hompage über ihn verlinkt.
Gebunden sieht es sogar richtig professionell aus:

Damit startet also mein neuer Blog. Die alte Domain wird gekündigt werden, wer also gern meinen Namen ausbeuten möchte, kann das bald tun.

Viel mehr Zeit zum Schreiben werde ich wohl auch in nächster Zeit nicht haben, aber wir werden ja sehen. Ich heiße alle Leser auf meinem neuen Spielplatz willkommen!