Donnerstag, 2. Dezember 2010

Kurze Statusmeldung

Der überwiegende Teil meiner Leser weiß es sowieso schon: ich bin in die Freie und Hansestadt Hamburg umgezogen und wohne nun schon knapp zwei Monate hier.
Die Vorteile der Einstellungspolitik im Hamburger Schulwesen bescherten mir prompt einen Job, mit dem ich die Zeit bis zum Referendariat überbrücken kann. Es gäbe einfach viel zu viel zu schreiben, dafür reicht heute nicht die Zeit. Ich versuche in der nächsten Zeit, mein Blog wieder mehr zu pflegen und mit Inhalten zu füllen, die Neuwahlen im nächsten Jahren werden mir sicher den ein oder anderen Anlass zum Kommentar bieten.
Wettertechnisch gesehen habe ich es im Norden wohl nicht wirklich schlimm erwischt, ich höre, Sachsen ist ebenso eingeschneit wie die Hansestadt.

Sonntag, 11. Juli 2010

Modetip des Monats

Ach was sag' ich, mindestens eines ganzen Jahres:


Gesehen in Leipzig. Es erscheint mir doch sehr wichtig, einige Menschen daran zu gemahnen.

Dienstag, 6. Juli 2010

Wohnst du auch hier?

Besuchsweise probier ich gern immer mal wieder aus, ob das WG-Leben für mich tauglich sein könnte. Der Vorteil gegenüber einem Besuch bei der allein lebenden koffeinabstinenten Schwester ist eindeutig, dass es auf jeden Fall Kaffee gibt - bitte nimm das nicht persönlich, Schwesterherz.
Einige, möglicherweise verallgemeinerbare Thesen wage ich mal durch den Besuch in einer beliebigen Leipziger Studenten-WG zu formulieren:
  • Kaffee ist zwar da, aber im unpassendsten Moment sind die Filter alle. Ok, das mag wirklich ein Einzelfall sein, heroisch, wie ich bin, habe ich den lebensnotwendigen Morgenkaffee eben "türkisch" getrunken.
  • Schon eher verallgemeinerbar: die meisten Lebensmittel sind Bioprodukte. Was immer wieder die Annahme widerlegt, Studenten seien bettelarm.
  • Je nach Vereinbarungen über die gemeinschaftlich genutzten Räume ist es schwierig, mit dem richtigen Kochgeschirr zu kochen oder nicht die Lebensmittel eines anderen Mitbewohners zu essen. Etwas Positives kann ich dem aber abgewinnen: es fordert und fördert kulinarische Kreativität.
  • Sollte der Besucher doch einmal seine Zahnpasta vergessen haben, kann er sich verstohlen ein wenig aus einer der vielen Tuben abzweigen. Wenn jemand der gastgebenden WG dies liest, möge er meine Dreistigkeit entschuldigen, es war kaum noch jemand da, den ich hätte fragen können.
  • Die in der Überschrift zitierte Frage bringt immer wieder ein großes Hallo. Ein wenig verstrubbelt schlappt man mit Batman-Boxershorts und stilvollem Radeberger-Shirt in die Küche und sieht sich einem unbekannten Wesen gegenüber. Nach dem innerlichen Check durch die in früheren Besuchen kennengelernten Mitbewohner entschloss ich mich zu der Frage "Kennen wir uns schon"? Mein Gegenüber war sich ähnlich unsicher und beschloss, mir seinen Namen zu verraten. Ich erklärte, welche Mitbewohnerin ich gerade durch meinen Besuch beglücke und die Verunsicherung wich. Problem gelöst.
Ich kann sagen, dass ich immer gern in dieser WG zu Besuch bin, aber ein WG-tauglicher Mensch bin ich eindeutig nicht. So richtig reizvoll erscheint auch ein Test dieser Annahme nicht. Oder bin ich zu anspruchsvoll?

Samstag, 26. Juni 2010

Filmtip der Woche - natürlich von arte

Als passionierte arte-Seherin - wer mich näher kennt darf sich jetzt ein amüsiertes Prusten oder wenigstens ein Schmunzeln erlauben - möchte ich meinen geschätzten Lesern, die vermutlich nicht alle auf mein facebook-Profil zugreifen können, den nachfolgenden Film empfehlen.
Der Titel "Der Preis der Vergeltung" ist sehr aussagekräftig, wie ich finde. Mit ollen Nazi-Geschichten lockt man heute zwar nicht mehr viele hinter de Ofen hervor, aber meiner Meinung nach steht das auch gar nicht so sehr im Vordergrund. Angelehnt an die Eichmann-Entführung erzählt der Film eine fiktive Geschichte über einen vom Mossad entführten ehemaligen KZ-Arzt, der den Agenten jedoch entkommt und untertaucht. Nach 30 Jahren Schweigen über diesen Sachverhalt erscheint in der Ukraine ein verwirrter Alter, der von sich behauptet, dieser Arzt zu sein. Nun müssen die drei Protagonisten, alle in der Heimat als Helden gefeiert, handeln, damit die schon so lange währende Lüge nicht ans Licht kommt. Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten, nur so viel: auch die Rache an einer grausamen, gehassten Person kann sehr schwierig sein. 

Mittwoch, 9. Juni 2010

"Israelische Soldaten erschießen Schnurrbartträger"

Zur Zeit meine geliebte Morgenzeitung aufzuschlagen macht einfach keinen Spaß mehr. Die meiste Berichterstattung über angeblich hinterrücks von Zahal gemeuchelte Friedensaktivisten ist nur noch zum Brechen und lässt mich doch sehr an unseren Medien zweifeln. Am beunruhigendsten finde ich vor allem, wie offensichtlich sich Türkei und Iran zusammenschließen und inzwischen einen eigenen Schiffsausflug ankündigen, für den "die Revolutionsgarden schon bereit stehen", wie ich heute in der FAZ las. Wie weit werden es diese Verrückten noch treiben? Und warum wird bei jedem israelischen Furz eine internationale Untersuchungskommission gefordert? Der Menschenrechtsrat der UN ist ja für seine Expertise auf diesem Gebiet bekannt. Die Kommission, die Israel zur Untersuchung eingesetzt hat, lässt nach einiger israelischer Kritik noch einiges zu wünschen übrig - genauer habe ich mich damit noch nicht beschäftigt - doch zunächst soll sie ihre Arbeit tun, dan werden wir weitersehen. Herr Erdogan ist ein immer großmäulig auftretender Rüpel. Ich würde gern sein Gesicht sehen, würde von der UN eine internationale Kommission zur Untersuchung des Armenier-Genozids gefordert, das Land schert sich nicht einmal um eine nationale Aufarbeitung. Ähnlich wenig hören wir zum Mord am Vorsitzenden der Türkischen Bischofskonferenz. Der Zentralrat der in Deutschland lebenden Armenier ruft die Gefahr für Christen in der Türkei ins Bewusstsein und fordert Ankara auf, einiges wieder gut zu machen:
Erst kürzlich hatte der türkische Ministerpräsident Erdogan ihnen mit der erneuten Deportation gedroht, wenn die Diaspora weiterhin auf eine internationale Anerkennung des Völkermords von 1915 drängen sollte. 
 Doch lieber schiebt Erdogan Sorge um die Palästinenser vor, um sich zweifelhaften Kräften anzubiedern und sich in die Reihe der auf Israel eindreschenden Personen einzureihen. Man muss sich langsam wirklich fragen, wohin die Türkei steuert und was damit bezweckt werden soll.
Auf eine andere Meldung weist ein lesenswerter Artikel, aus dem übrigens auch die Überschrift stammt, namens "Wenn der Froschmann zweimal klingelt" hin. Auch dabei geht es um die Israel-Berichterstattung einiger deutscher Medien - die Überschrift "Israel droht mit Selbstverteidigung" ist nur ein skurriles Beispiel. Der Spiegel titelte kürzlich so: "Israels Marine tötet vier Palästinenser im Taucheranzug". Kurz und knapp und jeder weiß sofort, was Sache ist. Statt einer längeren Analyse möchte ich einen Kommentar dazu aufgreifen: wie passen vier Palästinenser in einen Taucheranzug? Ohne Humor ist einiges ja auch nicht mehr zu ertragen. Nach der Analyse der Satzstruktur habe ich mich allerdings gefragt, wie man Leute IN einem Taucheranzug töten kann. Unsere Theorie dazu war folgende: Israel legt in Küstennähe systematisch große Taucheranzüge wie Schleppnetze aus, um wehrlose Palästinenser - nicht solche "auf Trainingsmission" - zu erschießen. Perfide.

Schluss jetzt damit, ich möchte noch auf einen Artikel zur ewig wiederkehrenden Debatte über deutschen Patriotismus und Flagge zeigen, hinweisen. Darf man das denn, bei unserer Vergangenheit? Ich stimme dem Autor zu, das Flagge wedelnde Volk denkt darüber nicht nach, nur staubige Intellektuelle, die anscheinend nix Besseres zu tun haben als Gefahren heraufzubeschwören und zu warnen. Es gibt nur ein Fazit: Wir haben eine Fahne. Ich werde an dem schwarz-rot-goldenen Zirkus zwar nicht partizipieren, aber eher, weil es mir zu albern ist. Zur WM sehe ich mir Fußball an, ich freue mich auch, wenn die deutsche Mannschaft gewinnt. Aber vor allem bescheren mir die nächsten Wochen einen Job auf dem Bierwagen hinter unserem Hörsaalzentrum. Fußballfans trinkt und gebt mir Trinkgeld, dann denke ich darüber nach, ein enthusiastisches Gesicht aufzusetzen. Le'chaim!

Samstag, 5. Juni 2010

Captain Stabbing & friends



Mich beschleichht das Gefühl, dass ein Großteil der Menschen dieses Stück israelischen Humors nicht verstehen wird. Ein wenig muss man sich ja immer zwischen Lachen und Weinen entscheiden. Die ganze Weltöffentlichkeit prügelt auf dieses Land ein und beschwört die Märchen von Hilfslieferungen bringenden Friedenstäubchen und die Musiker stellen sich hin und nehmen die Taktik der Aktivisten aufs Korn. Die Frage stellt sich mir nach dem Beweggrund des Videos bzw. des Lieds. Vermutlich legen es Einige als Zynismus oder Verhöhnung aus, aber ich denke es ist eher eine Art Verzweiflung. Das Motto "schlimmer geht es eh nicht mehr" könnte dabei durchaus zutreffend sein.
Ih pfeif jetzt auf Bono und sein Gejammer und höre mir das Lied mit dem wunderbaren Nahostakzent-Englisch noch einmal an.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Der "Kampf gegen Rechts" als heilige Kuh

Zwar ist Deutschland mit dem WM-Ausfall von Michael Ballack beschäftigt, aber in der wirklichen Welt drehen sich die Dinge schon weiter. 
Eine ursprünglich sehr alte, immer wieder zerstörte und wieder aufgebaute Synagoge in Worms wurde  an mehreren Stellen angezündet. Wer die Deppen waren ist noch nicht sicher, aber SPON weiß schon ganz genau, aus welcher Ecke sie kommen müssen: der Artikel ist in der Rubrik Rechtsextremismus aufgeführt. Denn wenn eine Synagoge brennt können das nur Rechte gewesen sein. Das orthografisch und grammatisch zweifelhafte "Bekennerschreiben", dessen Authentizität bisher noch nicht geklärt ist, weist eher in eine andere Richtung und widerlegt somit die eigene Einordnung. Darin wird den Wormser Juden vorgeworfen sie ließen Palästinenser nicht in Ruhe. Ich weiß ja nicht, wieviele Palästinenser da so leben, aber sie schmachten vermutlich ein elendes Leben, unterdrückt von den Mainzer Juden, die die Synagoge nutzen. Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Rheinland Pfalz hat übrigens knapp 3200 Mitglieder. Ich denke bei dieser geballten Macht ergeht es den Unterdrückten da schlecht.
Doch weg vom triefenden Sarkasmus. Das Muster, den Juden in Deutschland fehlende Verbundenheit zu dem Staat, in dem sie leben, vorzuwerfen, ist vermutlich so alt wie die Wormser Synagoge selbst. Anscheinend setzen immer wieder Menschen alle Juden mit Israelis gleich. Staatsrechtlich steht natürlich allen Juden ein israelischer Pass zu, aber vermutlich die wenigsten nach Deutschland statt nach Israel eingewanderten Juden haben bisher davon Gebrauch gemacht. Auch für die hier Geborenen wird das wohl zutreffen, schon, weil Deutschland so rigorose Vorschriften für eine doppelte Staatsbürgerschaft hat. 
Meiner Meinung nach passt dieser Brandanschlag auf drei verschiedene Hintergründe - eine Aufzählung wäre wohl müßig - , nur einer wird jedoch von dem meisten Meidien in Erwägung gezogen. Aus politischer Korrektheit oder Blindheit, man weiß es nicht. Man wird die Täter sowieso so schnell nicht fassen. Und wenn, wird sicherlich ein anderes Thema Deutschland bewegen. is dahin haben wir brav Menschenketten "gegen Rechts" gebildet und den Anfängen gewehrt. Lustigerweise bin ich auf einen Artikel bei dem Antifa-Portal indymedia gelandet, um da den bangen Satz zu lesen:
 Wird es in Worms vor Ort eine ANTIFA-DEMO geben, um diese antisemitische Gewalttat zu skandalisieren?
 Die haben den Artikel in die Rubrik Antifa gesteckt und sich damit mindestens so blind wie der Spiegel gestellt. Ich bin schon gespant auf den Aufmarsch der Antifa mit Pali-Tüchern und "free Palestine"-Shirts, die im Glauben des antifaschistischen Kampfes die antizionistischen Motive des Bekennerschreibens am Körper tragen. Darüber zu lachen wäre wohl zynisch.

Dienstag, 18. Mai 2010

Heart and Soul

 (Quelle)

Mit einem kurzen Video möchte ich an den 30. Todestag von Ian Curtis erinnern. Die von mir bei Youtube hochgeladenen Videos sind ja alle mit Liedern von Joy Division  unterlegt, es wäre wohl zuviel des Guten, würde ich sie meinen Lesern schon wieder vorsetzen. 



Zu sentimental werde ich jetzt aber nicht werden, man muss es ja nicht übertreiben. Es reicht, wenn irgendwelche Hippies noch heute an Jim Morrisons Grab ihren Rausch ausleben. Ian Curtis hätte das nicht verdient. Wer ihn noch nicht kennt, sollte sich mal den Film "Control" ansehen. Einige der Gesangseinlagen sind zwar nicht unbedingt gut gelungen, aber ansonsten ist er doch sehenswert.

Montag, 17. Mai 2010

Artaxerxes und der Wahn der Wissenschaft

Der heutige Tatort, den ich mir - eine Premiere - in der Groove Station angesehen habe, hat mich nachdenklich gestimmt. Es war wieder Tatort aus Münster, die normalerweise immer für gute Unterhaltung bürgen und sich durch ihre Dialoge auszeichnen. Was mich nun anregte ist die Geschichte um den Archäologen, der unbedingt sein theoretisches Wissen um Mumifizierungen anwenden will. Damit stellt sich unweigerlich die Frage, wie weit Wissenschaftler für Erfolg und Ruhm zu gehen bereit sind. Das Leben in der Forschung wäre mir auch zu anstrengend, die Gefahr, ein Fachidiot zu werden, schwebt wohl immer über einem. Aber ist es Forschungserfolg wirklich wert, Ergebnisse zu fälschen? Wie lässt sich dies mit dem Anspruch der ernsthaften Wissenschaftlichkeit vereinbaren? Einen Forscher umgibt meistens die Aura des ernsthaften Theoretikers - was von Justus von Dohnányi übrigens wunderbar gespielt wurde - die ihn vom Verdacht der Fälschung zunächst freihält. Möglicherweise verführt dieser Anspruch auch dazu, die Grenzen zu überschreiten. Der Archäologe selbst hat nicht gemordet, was auch eine unnötige Wendung der Geschichte gewesen wäre, aber einen "gefundenen" Leichnam zu mumifizieren, um der Fachwelt ein aufregendes Ereignis präsentieren zu können, ist moralisch dennoch seh bedenklich. Die Story kann auch dazu anregen, vermeintlich bewiesene wissenschaftliche Ergebnisse zu hinterfragen. Sollte der Drehbuchschreiber intendiert haben, diesen Effekt beim Zuschauer zu bewirken, war er bei mir zumindest erfolgreich, bzw. hat er mich in meinem bisherigen Denken bestätigt. Für die Anderen bleibt vielleicht das ungefragte Einmischen und Hinterfragen einfach eine Art "morbus Boerne".

Nicht jeder ist ein Poet

Aber nicht jeder sieht das auch ein. Ich war durchaus erfreut darüber, dass ich für einen Jazz-Poetry Slam Eintrittskarten gewonnen hatte. Allen Vorurteilen über pseudointellektuelle selbsternannte Künstler zum Trotz wollte ich mir die Sache eben selbst einmal ansehen. Schon der zweifelhaft wirkende Glückwunsch zu meinem Gewinn hätte uns zur Umkehr bewegen sollen. Das Publikum bestand natürlich aus den üblichen studentischen Gestalten, die sich beflissen mit Bionade betranken. Die folgenden Texte waren meist wenig unterhaltsam und  auch inhaltlich von eher durchschnittlichem Gehalt. Der Vortragende, der wohl der DKP entstammte, hatte leider eine so große Fanbasis mit, dass jedes seiner schlecht gereimten Stücke - z.B. über deutsche Agressoren in Afghanistan - tatsächlich noch bejubelt wurde. Die meisten anderen kannten scheinbar kaum andere Themen als hübsche Mädchen. Ganz ehrlich, ist diese ständige Mann-Frau-Kiste nicht mal ausgetreten? Ist das nicht eher Mario Barth mit intellektuellem Anstrich? Natürlich war nicht alles so schlecht, aber nichts riss mich wirklich vom Hocker, lachen mussten wir vor allem an den unpassendsten Stellen. Aber ganz sicher nicht über den Inhalt der vorgetragenen Texte.
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit dieser Poetry Slam repräsentativ ist, aber soll das wirklich künstlerisch sein? Die ewig gleichen Themen, mit Pathos vorgetragen, oft auch noch schlecht gereimt und das Publikum schien hochentzückt. Irgendetwas scheint mir da abzugehen. Das Beste an dem Abend war die Band, die den jeweiligen Poeten begleitete. Sie waren die wahren Künstler an dem Abend, da sie ihre Musik gut an die jewiligen Texte angepasst haben. Nun bleibt als Quintessenz des Abends aber auch noch eine andere Frage: Was ist Kunst?

Sonntag, 25. April 2010

Ich trage nicht nur Dr. Martens

Das sollte ja mal gesagt werden. Ab und zu weiche ich auch aus, da Dr. Martens bisher keine Ballettschuhe konzipiert hat. Aber wenigstens hatte ich nicht nur weiß und rosa zur Auswahl:

Naja, an der 180° Linie arbeiten wir noch etwas, braucht ja alles seine Übung:
Ansonsten verlief das erste Training recht gut. Dem Ruf entsprechend hielt sich der Lehrer auch nicht lange bei Vorstellungsfloskeln u.ä. auf, sondern scheuchte uns gleich an die Stange. Gut, dass sein Name wenigstens bei der Anmeldung stand...
Auf 1000 Dinge sollte ich gleichzeitig achten, überall alles anspannen, Becken vor, Kinn parallel zum Boden, Arme locker auf der Stange, Fuß herausstrecken und überhaupt. Ich hatte ständig Frau Kralova, beliebte Tanzlehrerin bei "Anna", im Kopf, erst recht, als wir nach fast einer Stunde in obiger Fußstellung ein Bein auf die für mich etwas hohe Stange legen sollten. Wie jetzt, auch noch die Arme auf die Füße und die kleine Zehe zur Stange gedreht? Ich bin nicht aus Gummi! Das Semester wird ein Spaß, wenigstens habe ich mich nicht allzu blöd angestellt - eine gute theoretische Ausbildung durch exzessiven Ballettfilmkonsum ist eben etwas Wert ;) Und immer dran denken: Lan-ge die Arme!

Samstag, 24. April 2010

Fressflash

Ich danke Rewe, dass ich auch später am Abend meine Lust auf Süßigkeiten befriedigen konnte. Was soll ich sagen, danach ging es mir gleich viel besser und das Lernen konnte weitergehen:

Nur noch zwei Wochen, dann kann ich mich hoffentlich wieder meinen Hobbies zuwenden, also auch diesen Blog ausbauen. Ich wollte sowieso noch etwas zu meiner ersten Ballettstunde schreiben. Das muss wohl noch warten.

Samstag, 10. April 2010

Hund oder Mensch?

Wenn Hundeausstellung ist, muss man seine Arbeit natürlich unterbrechen, schließlich ist in Dresden nicht so oft eine, die dann auch noch über zwei Tage geht. Zumindest schmückt sie sich mit dem Titel der 1. Internationalen Hundeausstellung. Wie dem auch sei, heute waren jedenfalls die ersten Schauen und es begeistert doch immer wieder, mit welchem Elan die Hunde da geputzt werden. Es ist nicht immer ganz sicher, ob sich Herrchen und Frauchen oder der liebe Vierbeiner präsentieren soll, überall liegen Kämme, es riecht nach Parfüm - Vanille, igitt - und ich sah auch Dosen mit Haarspray. Also wirklich, Lockenwickler waren dann doch etwas viel. Ich mag ja Hunde wirklich, deswegen würde ich ihnen das auch nicht antun. Am witzigsten sind dann aber die Beobachtungen zu den Hundehaltern. Suchen sich eigentlich die Hunde Besitzer, die ihnen ähnlen, ist es umgekehrt oder gleichen sie sich mit der Zeit an? Es ist allzu oft erstaunlich, welch physiognomische Ähnlichkeiten Hund und Mensch da aufweisen. Und wenn es nur die Föhnfrisur ist. Oder das lange Gesicht, der breite Hintern, die O-Beine oder ein leicht arroganter Gang. Ich könnte stundenlang dort sitzen und Mensch und Tier beobachten. heute waren Möpse und Chihuahuas neben den Windhunden. Auf der einen Seite kleine Schoßhündchen - wann sind eigentlich Möpse so in Mode gekommen? - und auf der anderen lagen die Irischen Wolfshunde herum. Irgendwo mit ihrer mir-egal-Haltung nahmen sie ihre Plätze ein und sagten nicht viel. Als dann doch mal der ein oder andere aufstand, sind nicht wenige Besucher erschrocken. Dort ging es zumindest am lockersten zu, manche haben eben zu viel Schönheitspflege nicht nötig. Dann schon lieber ein Erholungsschlaf (allerdings noch ein kleines Exemplar der Rasse):
 Erschrocken bin ich dann nur über viele Verkaufsstände. Muss man Hunden wirklich Mützen ausetzen? Auch dieses Geschirr mit vermeintlich witzigen Sprüchen darauf ist in etwa so witzig wie Menschen mit ebenfalls lustig gemeinten Sprüchen auf den T-Shirts. Und was soll bitte ein Kinderwagen für Hunde? Die sollen laufen, nicht herumgeschoben werden oder gar in diesen schrecklichen Taschen, die es in den verschiedensten Designs gibt, herumgetragen werden. Wenn ihr einen Wagen schieben wollt, macht ein Kind. Ehrlich, Hunde sind Tiere, die viel Bewegung brauchen, keine kleinen Luxusartikel für das eigene Ego. Da haben sie schon selbst eins. Das werden wir morgen sehen, wenn die Dackel auflaufen. Da ist nichts mit Lockenwicklern und ordentlich durch den Ring schweben. Da geht die Post ab und jeder will der Anführer sein. Denn jeder sollte wissen, ein Dackel ist immer der Chef, egal wie groß der Bruder ist:

Wahnsinn,das ist schon acht Jahre her.
Mal sehen, ob ich morgen noch einmal zur Messe pilgere.
UPDATE: Im Sachsenspiegel gab es einen Beitrag zur Messe - hier mal unverbindlich reinschauen?

Samstag, 3. April 2010

Enthüllungen zu Ostern

Soso, Petrus war also ein Hase. Deswegen wohl der Brauch mit dem Osterhasen? Müsste es dann an der Kuppel des Petersdoms nicht heißen: Tu es Petrus et super hunc leporem aedificabo ecclesiam meam et tibi dabo claves regni caelorum? Nur leider fiele dann der Witz mit dem Namen weg.
Ich stehe zwar nicht so sehr auf Southpark, aber möchte diesen Osterclip mit allen teilen. Er lässt sich leider nicht einbetten, also gibt es nur den Link (Haseneintopf)

Ostern bedeutet dieses Jahr mal wieder nur Stress, wer zieht schon an seinem Geburtstag und gleichzeitig Ostersonntag um? Kann ja nur in dieser verrückten Familie sein. Dafür wird der morgige Tag gut, weil wir für den 20. meiner Schwester den AND ONE-Sänger Steve Naghavi als DJ haben. So muss eine Geburtstagsfeier aussehen.

Mittwoch, 31. März 2010

Vom Schlauch zum Sack

Shoppingtouren mit Menschenbeobachtungen zu verknüpfen ist immer wieder anregend für Gedanken über Mode. Nicht Mode in dem Sinne, was gerade "in" ist und was nicht, sondern als das, was Menschen tragen. Da zeigen sich allerdings schreckliche Überschneidungen. Wieso muss der Großteil der Menschen jedem Modetrend folgen? Letztes Jahr wurden wir mit Leggins und knallengen Hosen beglückt, die ich noch nicht einmal über meine ziemlich großen Füße ziehen kann. Unglücklicherweise hielt und hält das Scharen von Mädchen nicht davon ab, sich in eine Pelle zu zwängen, die fast jedem eine sehr unvorteilhafte Figur beschert. Gestern musste ich feststellen, dass viele auch das Prinzip der Leggins nicht verstanden haben, die entweder mit einem Kleid oder einem langen T-Shirt kombiniert werden. Das kann durchaus stilvoll sein, aber nur bei Wenigen. ist es das auch Wenn allerdings das Shirt nicht bis über den Hintern reicht, sieht es einfach nicht mehr ästhetisch aus. Da kann man auch in Unterwäsche über die Straße rennen. Dieses Jahr, in dem die Mode der Neunziger wiederzukommen scheint, werden uns als Alternative Hosen angeboten, deren Hinterteil in den Knien hängt. Ganz ehrlich, wieso sollte jemand aussehen wollen, als hätte er sich in die Hosen gemacht? Dazu gibt es T-Shirts und Blusen, in denen Frauen aussehen wie Kästen, bei denen ein Unterschied zwischen Bauch- und Brustumfang nicht zu erkennen ist. Ich weiß, es ist nicht leicht, wirklich die Klamotten zu finden, in denen man sich wohl fühlt und die man schön findet, aber wieso lässt man sich dabei so leicht von Trends des eigenen Geschmacks berauben? Ist der Mensch so orientierungslos, dass er immer Anleitungen braucht, selbst wenn es um eine persönliche Sache wie die Kleidung geht? Sicher, der Modemarkt lebt von Trends und mir liegt es fern, einen Industriezweig pauschal zu verurteilen und per se als als Marionettenspieler zu betrachten, aber lebt Mode nicht auch von frischen Ideen? Wie sollen die entstehen, wenn sich alle gleich kleiden? Ich weiß, ich bin ein Lästermaul und habe nicht das Recht irgendjemand die Kleidnung vorzuschreiben. Manchmal jedoch würde ich einigen Modeopfern zurufen, sie sollen sich doch mal im Spiegel betrachten und sagen, ob sie sich wirklich so anziehen, weil ihnen der Stil gefällt oder weil sie es so bei anderen gesehen haben. Keiner kleidet sich total von irgendwo Gesehenem unabhängig, aber muss es immer der gerade neueste Schrei sein? Bevor man also zu Leggins und Ballerinas greift, sollte man schnell an den Kunstunterricht und die Farbenlehre denken - knallrote Beine und hellbraune Füße harmonisieren überhaupt nicht. 

Nachdem ich also mein neuestes Pamphlet gegen Modetrends und unvorteilhafte zurechtgedrückte und verschachtelte Menschen losgeworden bin, erheben wir das Glas auf eine Traditionsmarke, die dieses Jahr ihren 50-jährigen Geburtstag feiert: der 1460-Stiefel von Dr. Martens (http://50.drmartens.com/). Dieser Schuh ist einfach zeitlos, die Marke selbst hat sich in den letzten Jahren stark verändert, weil die neuen Jgendsubkulturen nicht mehr auf sie stehen. Feiern wir den Klassiker, ich selbst werde mir wohl dieses Jahr auch ein Paar neue Schätzchen besorgen. Hier ist das Geburtstagskind im Schottenoutfit (Quelle: http://50.drmartens.com/products):



Walk in silence

Als ich den Inhalt meines alten Blogs kopiert und durchgesehen habe, sind mir einige Schätzchen aufgefallen. Anfang letzten Jahres habe ich zwei Videos aus der Produktion von mir und meiner Freundin (auch bekannt als die hochberühmte Muster-KZ-Produktion) beworben, das dritte Video war wegen des Urheberrechts noch gesperrt. Inzwischen scheint es Einigungen bei youtube zu geben und ich möchte auch das dritte Video mal zeigen:

Dienstag, 30. März 2010

Merkwürdigkeiten

In den letzten Tagen habe ich zwei Dinge gesehen, die so merkwürdig waren, dass ich sie gleich fotographieren musste.
Am Donnerstagabend saß ich in der Albertina, der Leipziger Uni-Bibliothek und musste feststellen, dass mein Fenster vergittert ist. Das verwirrt mich schon sehr. Sollen Bücherdiebe am Eindringen gehindert werden? Oder sprangen vorher Studenten mit geklauten Büchern aus dem Fenster?
Der Anblick, der sich mir bot, war aber interessant:

Die Qualität ist nicht die beste, da das Fenster sehr spiegelte.

Heute habe ich den Kindergarten auf dem Dach gesehen, von dem ich zwar schon gehört habe, mir den Spielplatz und die Wiese aber nicht wirklich vorstellen konnte. Von der Medienetage kann man ihn aber gut sehen. Ich bin nicht sicher, wie ich das Konzept finden soll. Der Platz ist zwar recht weiträumig, aber ich hätte trotzdem Angst vor Unfällen. Und wie oft fliegen Sachen über den Zaun? Er ist als eine Art Betriebskindergarten angelegt, was ja zu begrüßen ist. Aber ob die Umgebung hoch auf dem Dach so schön ist, umgeben von Beton? Andererseits ist dies vermutlich bei vielen Kindergärten in der Stadt so, ich selbst bin da von meiner Landidylle wohl vorgeprägt. Aber selbst der Kindergarten in Weißwasser, was ja mal so groß wie eine Stadt war, hatte ein riesiges Grundstück, sodass man von der Stadt nicht viel mitbekommen war. Vielleicht wird das auch von einem Kind gar nicht wahrgenommen. So sieht man ihn  von der Medienetage aus:

Christina Capella hat abgegeben

Da wollte ich gestern elegant und in humanistischer Manier meinen Namen latinisieren (das -balg lasse ich weg) und ernte überall nur lautes Gelächter. Ja, ein wenig klingt es wie ein Pornodaratellerinnenname. Es könnte aber auch eine Stripperin sein. Mein Name ist eben für klugscheißerische Spielereien  nicht geeignet.

Endlich habe ich meine Arbeit über Petrus Mosellanus abgegeben, es war auch ein ziemliches Stück Arbeit. Ich kann meinen Korrektoren gar nicht genug danken. Vor allem weil sie verschiedene Dinge fanden, die verbesserungswürdig warden. Ich sage nur: zuviele Parataxen :)
Sollte sich jemand für einen Humanisten von der Mosellanus, der das Geistesleben vor allem Leipzigs Anfang des 16. Jahrhunderts bereichert hat, interessieren, ich habe eine Hompage über ihn verlinkt.
Gebunden sieht es sogar richtig professionell aus:

Damit startet also mein neuer Blog. Die alte Domain wird gekündigt werden, wer also gern meinen Namen ausbeuten möchte, kann das bald tun.

Viel mehr Zeit zum Schreiben werde ich wohl auch in nächster Zeit nicht haben, aber wir werden ja sehen. Ich heiße alle Leser auf meinem neuen Spielplatz willkommen!